Three Songs (1941)

I Rondel

Georg Trakl (1887 – 1914)

Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flöten starben
Des Abends blau und braune Farben
Verflossen ist das Gold der Tage.

II Abendständchen

Clemens Brentano (1778 – 1842)

Hör, es klagt die Flöte wieder,
Und die kühlen Brunnen rauschen!
Golden weh’n die Töne nieder;
Stille, stille, laß uns lauschen!

Holdes Bitten, mild Verlangen,
Wie es süß zum Herzen spricht!
Durch die Nacht, die mich umfangen,
Blickt zu mir der Töne Licht.

III Septembermorgen

Eduard Mörike (1804 – 1875)

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.