Philip Herschkowitz (1906 – 1989)

Die Partituren der Lieder von Philip Herschkowitz können in der Wienbibliothek im Rathaus in Wien eingesehen und Kopien davon vor Ort beantragt werden.

Wienbibliothek im Rathaus, Rathaus, Stiege 8, 1010 Wien, www.wienbibliothek.at
Mag. Dr. Wolfgang Straub, Leitung Handschriften, Musikalien und Nachlässe, wolfgang.straub@wienbibliothek.at

Vier Lieder (1962)

Paul Celan (1920 – 1970)
Schlaf und Speise
Der uns die Stunden zählte
Espenbaum
Leuchten

Mit grosser Differenziertheit vertont Herschkowitz in seinen Vier Liedern und Brandmal Gedichte von Paul Celan. Herschkowitz schafft es mit seiner Musik, Deutung zu vermeiden und die Gedichte doch erfahrbar zu machen.

Brandmal

Paul Celan (1920 – 1970)

Wie des Mondes Abbild zittert (1932)

Heinrich Heine (1797 – 1856)

Das frühe Lied des 26-Jährigen Komponisten auf das Heine-Gedicht zeugt bereits von ausgeprägter Eigenheit im Umgang mit kompositorischen Mitteln: mit ausdrucksstarker rhythmischer Differenziertheit und auffallender Unabhängigkeit zwischen Stimme und Klavier schafft Herschkowitz ein knappes, eindringliches Psychogramm.

Trei Lieduri – Drei Lieder (1965/66)

Ion Barbu (1895 – 1961)
Margini de seară (Abendsäume)
Grup (Gruppe)
Lemn sfînt (Heiliges Holz)

Für die Trei Lieduri wählte Herschkowitz drei Gedichte des rumänischen Mathematikers und Dichters Ion Barbu. Die Gedichte sind komplexe Impressionen von Licht: Lichtbündelungen, Lichtreflexionen und Licht als geometrisches Phänomen, welche den Betrachter gleichsam in ein Tableau hineinführen. Barbu wandte Techniken an, die er von der mathematischen Methodologie herleitete, suchte im Gedicht den Ausdruck der «bis zu dem Punkt geläuterten Welt, wo sie nur noch die Gestalt unseres Geistes spiegelt». Die Vertonungen geben der inhaltlich wie auch rhythmisch Geometrie abbildenden Sprache einen schlichten und meditativen Rahmen.